Streaming ist in aller Munde und viele wollen einen Streaming-PC kaufen
Egal ob bei großen Live-Übertragungen von eSports-Turnieren, einer spannende Runde Battle Royale oder unterhaltsamem Daddeln von Arcade- und Indie-Titel mit Freunden, Streaming erfreut sich großer Beliebtheit. Auch abseits der Gaming-Szene wird fleißig gestreamt und so kann von der Kochshow bis hin zum Nähkurs ein riesiges Angebot auf Plattformen wie Twitch, Mixer und YouTube gefunden werden. Allein auf Twitch tummeln sich täglich rund 15 Millionen Zuschauer. Aber es wird nicht nur zugesehen: Etwa 2,2 Millionen Twitch-Streamer spielen jeden Tag vor internationalem Publikum.
Um eine flüssige Darstellung zu gewährleisten, braucht man neben einer schnellen und stabilen Internetverbindung auch den richtigen Rechner: Ein Streaming-PC berechnet nämlich nicht nur das jeweilige Spiel, er ist auch für das Encoding und die Übertragung zum Streamingdienst zuständig. Darüber hinaus interagiert der Streamer via Chat, Mikrofon und Face-Cam mit seinen Zuschauern.
Streaming-PC zusammenstellen: Die Wahl der richtigen Komponenten
Ein Streaming-PC hat also mehrere Aufgaben (Tasks) gleichzeitig zu erledigen. Aus diesem Grund gelten bei der Wahl der Hardware-Komponenten für einen solchen Rechner andere Spielregeln als bei der Konfiguration eines regulären Gaming-PCs: In unserem Onlineshop bieten wir einige entsprechend konfigurierte Streaming-Systeme an.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Stream zu enkodieren: per CPU oder per GPU. Je nachdem, für welchen Weg man sich entscheidet, werden Prozessor oder Grafikkarte intensiver belastet. Dementsprechend sollte die Konfiguration so gewählt werden, dass die für das Encoding eingesetzte Hardware-Komponente ein Höchstmaß an Leistung bietet.

Die Wahl des richtigen Prozessors für die Anforderungen eines Streaming-PCs
Um einen Stream mit dem Prozessor zu enkodieren und gleichzeitig ein Spiel flüssig darstellen zu können, wird ein leistungsstarker Prozessor gewählt werden, der möglichst viele Prozessorkerne sowie Threads bietet. Dadurch wird gewährleistet, dass die CPU verschiedene Aufgaben gleichzeitig bewältigen kann. Außerdem können auch Videoschnittprogramme im Allgemeinen sehr gut mit mehreren CPU-Kernen umgehen. Eine Nachbearbeitung geht damit schneller von der Hand.
Ein Achtkernprozessor ist eine gute Wahl, es dürfen aber auch gerne noch mehr Kerne sein. Zudem kann ein Prozessor mit Simultaneous Multithreading (SMT) seine Stärken voll ausspielen. Mit dieser Technologie ist eine CPU in der Lage, zwei Threads gleichzeitig auf einem Rechenkern auszuführen.

Welche Grafikkarte eignet sich zum Streaming?
Auch Grafikkarten eignen sich inzwischen hervorragend für das Encoding: NVIDIAs GeForce-Grafikkarten der Turing-Generation unterstützten ab der GTX 1650 Super die sechste Generation NVENC und bietet damit eine qualitativ hochwertige Möglichkeit, das Enkodieren in einem dedizierten Teil der GPU stattfinden zu lassen.
Bei dieser Methode kann das System auch mit einem Sechskern-Prozessor wie dem Intel Core i5-9400(F) oder dem AMD Ryzen 5 3600 ausgestattet werden. Da der Hauptprozessor durch die Grafikkarte stark entlastet wird, genügt bei dieser Methode auch ein Mittelklasse-Modell.
Darüber hinaus unterstützen viele Videoschnittprogramme die Berechnung verschiedener Filter und Effekte mit Unterstützung des Grafikprozessors. Grafikkarten mit NVIDIA GTX 1650 Super– oder AMD Radeon RX 5600 XT-Chipsatz bieten hier einen guten Einstieg. Sie eignen sich für das Spielen in Full-HD-Auflösung. Im mittleren Preisbereich bieten Modelle mit RTX 2060 Super– und RX 5700-Chipsatz eine spürbare Mehrleistung. Mit einer RTX 2080 Ti-Grafikkarte erhält man extreme Grafikleistung, sowohl für Spiele als auch für Videoschnitt.

Wieviel Arbeitsspeicher braucht ein Streaming-PC?
Ein Streaming-PC erledigt mehrere Aufgaben gleichzeitig. Da ist ein gutes Kurzzeitgedächtnis von Vorteil: Denn neben dem eigentlichen Spiel muss eine Broadcasting-Software wie OBS, XSplit oder Bebo ihren Dienst verrichten: Die Face-Cam läuft, der Chroma-Key-Filter arbeitet, Chat-Overlays werden eingeblendet – und das alles in Echtzeit.
Wenn die Speicherpreise günstig sind, darf bei der Zusammenstellung eines Streaming-PCs gerne zur doppelten Menge wie bei regulären Gaming-PCs gegriffen werden: 16 Gigabyte sind gut, 32 Gigabyte sind besser.
Höhere Taktraten sorgen bei Arbeitsspeicher auch für eine höhere Bandbreite. Das bedeutet, dass Daten dem Prozessor schneller bereitgestellt werden. Die Geschwindigkeit des Rechners steigt.

Festplatten oder SSDs?
Will man einen Streaming-PC zusammenstellen, stellt sich früher oder später auch die Frage, welche Anforderungen dieser beim Speicher erfüllen muss. Hier bieten traditionelle Festplatten ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine hohe Lebenserwartung. Modelle mit mehreren Terabyte Speicherplatz sind in großer Vielfalt zu günstigen Preisen in unserem Onlineshop erhältlich.
Allerdings sind Festplatten relativ langsam. Um die Zuschauer nicht unnötig mit langen Ladezeiten zu langweilen, sollte das System auf einer schnellen SSD installiert werden. Diese bieten deutlich höhere Datentransferraten, wodurch Anwendungen und Spiele schneller starten und Ladezeiten deutlich verkürzt werden.
Wer neben dem direkten Live-Stream auch eine Aufnahme auf dem lokalen Rechner mitlaufen lässt, beispielsweise um später ein Best-of-Video mit Outtakes hochzuladen, wird außerdem einiges an Festplattenspeicher benötigen, da sich beim Live-Streaming schnell große Mengen an Rohmaterial anhäufen können. In diesem Fall kann das Speichern der Daten auf einem externen NAS-System mit RAID von Vorteil sein.
Vorteile eines zweiten Rechners
Um die Spieleperformance nicht zu beeinträchtigen, entscheiden sich viele Streamer zu einer Lösung mit zwei separaten Rechnern. Dabei dient einer als Gaming- und einer als Streaming-PC. Der Gaming-Rechner kümmert sich bei diesem Setup allein um die Berechnung des Spielgeschehens. Der Vorteil: Er kann dafür auf 100 Prozent seiner Rechenleistung zurückgreifen. Der Streaming-PC hingegen ist allein für die Live-Übertragung und die Aufnahme verantwortlich und kann hier ebenfalls seine gesamte Leistung einbringen.
Diese Lösung bietet sich außerdem für Konsolenspieler an, da sie auf die Anschaffung eines Gaming-PCs mit teurer Grafikkarte verzichten können. Für den Betrieb eines reinen Streaming-Rechners ist eine Konfiguration mit integrierter Grafikeinheit oder einer dedizierten Einsteiger-Grafikkarte völlig ausreichend.

Brauche ich ein Capture-Device?
Egal ob mit Gaming-PC oder Konsole, ein Capture-Device wie die Elgato Game Capture greift Bild- und Tonsignale ab und schleift sie an ein Ausgabegerät wie TV, Bildschirm oder Projektor durch. Als PCIe-Steckkarte oder externe Box mit USB-Anschluss erhältlich, bietet ein solches Gerät Ein- und Ausgänge für HDMI.

Ein gutes Mikrofon ist Gold wert
Neben dem entsprechenden Rechner gibt es weiteres Zubehör, das die Qualität eines Streams deutlich aufwerten kann. Insbesondere ein klangstarkes Kondensatormikrofon kann einen wesentlichen Unterschied machen und sollte beim Kauf eines Streaming-PCs berücksichtigt werden.

Welche Kamera eignet sich als Face-Cam?
Ist das Interesse an der Person des Streamers erst einmal geweckt, wollen die Zuschauer auch sein oder ihr Gesicht sehen. Deshalb muss früher oder später auch eine Kamera her, die während des Streams auf den Streamer gerichtet ist.
Als Face-Cam kommen sehr häufig Webcams zum Einsatz. Alternativ ermöglicht der Elgato Cam Link 4K die Nutzung einer kompatiblen digitalen Spiegelreflex-, System- oder Action-Kamera via USB. Auf diese Weise kann, je nach verwendeter Kamera und Linse, die Videoqualität immens gesteigert werden.
Weiteres Streaming-Zubehör
Neben der obligatorischen Streaming-Peripherie gibt es weiteres Zubehör, mit dem die Qualität eines Streams weiter verbessert und die Interaktion mit den Zuschauern vereinfacht werden kann. Das praktische Video-Capturing-Zubehör, welches im Folgenden näher beschrieben wird, ist in unserem Onlineshop erhältlich.

Der Green-Screen: Hollywood am Schreibtisch
Um dabei möglichst wenig vom Spielgeschehen zu verdecken, nutzen viele Streamer einen Green-Screen. Dieser ermöglicht die Freistellung mittels Chroma Keying. Dabei befindet sich der Spieler vor einer glatten, grünen Fläche. Diese Farbe darf in der Kleidung des Streamers nicht vorkommen und wird am Computer so herausgefiltert, sodass der Hintergrund transparent ist.
Der auf Streaming-Zubehör spezialisierte Hersteller Elgato bietet beispielsweise ein entsprechendes, ausfahrbares Chroma-Key-Panel mit pneumatischem X-Frame an. Das hat den Vorteil, dass es schnell und straff gespannt aufgebaut werden kann und sich leicht wieder verstauen lässt.

Optimale Bildqualität durch Softlights
Für eine helle und gleichmäßige Ausleuchtung kann Wunder bewirken, was die Bildqualität betrifft und ist für Keying unerlässlich. Insbesondere kleine Kameras wie Webcams schwächeln bei wenig Licht und erzeugen ein kontrastarmes, rauschendes Bild.

Stream Deck: Luxuriöses Makro-Keyboard
Im Eifer des Gefrechts bleibt manchmal wenig Zeit für Ablenkungen. Mit dem Elgato Stream Deck erhalten Streamer ein vielseitiges Makro-Keyboard, das komplett frei konfigurierbar ist.
Die einzelnen Tasten (je nach Version 6 bis 32 Stück) können mit Makros belegt werden und verfügen über einzelne farbige LCDs. Die kleinen Displays kann der Nutzer mit eigenen Symbolen belegen, die zu den Funktionen passen, die man den Tasten zugewiesen hat. Das funktioniert nicht nur in Spielen und Broadcasting-Software, sondern auch in vielen anderen Programmen.