
Auflösung und Bildschirmdiagonale
Die Wahl von Auflösung und Bildschirmgröße ist vielen Faktoren unterworfen. Denn eine höhere Auflösung kostet mehr Rechenleistung und damit auch FPS. Wer auf besonders hohe Frame-Raten Wert legt, sollte von einer hohen Auflösung absehen und unter Umständen auf eine kleinere Bildschirmdiagonale zurückgreifen. Wie scharf eine Auflösung wirklich ist, gibt die Pixeldichte an. Sie wird in Pixel pro Zoll (PPI) gemessen.

Um einen Monitor mit einer hohen Auflösung und einer hohen Bildwiederholrate bespielen zu können, ist ein schneller Gaming-PC mit einer sehr leistungsstarken High-End-Grafikkarte Voraussetzung.
Bildformat / Seitenverhältnis
Bei normalen Gaming-Monitoren ist 16:9 das vorherrschende Bildformat. Bei Curved-Monitoren sieht es anders aus: Die Krümmung ermöglicht es, ein breiteres Display im Sichtfeld des Nutzers zu positionieren. Gaming-Monitore wie der ASUS ROG Strix XG35VQ und der AOC AGON AG352UCG6 setzen daher auf das Format 21:9 und erzeugen so ein immersives Seherlebnis.. Mit dem ROG Strix XG49VQ geht ASUS noch einen Schritt weiter und bietet einen Curved-Monitor an, der mit einem Seitenverhältnis von 32:9 doppelt so breit ist wie ein 16:9-Modell. Hier kann der Nutzer per Picture-by-Picture-Funktion gleich mehrere Signalquellen nebeneinander Darstellen. Das ist ein effektiver Ersatz für zwei einzelne Bildschirme, bei denen der Außenrand des Monitors das Bild in der Mitte trennt, wenn man sie nebeneinander verwendet.


Das Panel
Mit der Wahl des Panels trifft man gleich eine Reihe von Kaufentscheidungen – und das häufig unbewusst. Denn häufig achten Käufer von Gaming-Monitoren zuerst auf andere Eckdaten. Doch die verwendete Panel-Technologie entscheidet über viele wichtige Eigenschaften und hat große Auswirkungen auf die Nutzererfahrung. Schließlich macht das Panel einen Großteil der sichtbaren, dem Nutzer zugewandten Fläche des Bildschirms aus.
Die Panel-Arten im Detail
TN-Panels (Twisted Nematic) ermöglichen die kürzesten Reaktionszeiten und die höchsten Bildwiederholfrequenzen. Dafür müssen Nutzer Abstriche bei der Farbdarstellung und den Betrachtungswinkeln machen. Bildschirme mit TN-Panel eignen sich hervorragend für kompetetive, actiongeladene Spiele wie FPS-Shooter und MOBAs, bei denen der Wettbewerbsgedanke im Mittelpunkt steht und schnelle Reflexe gefordert sind. Bildschirme mit TN-Panel sind häufig preisgünstiger als Modelle mit anderen Panels.
IPS-Panels (In-Plane Switching) bieten ausgezeichnete Farbwerte und sehr stabile Betrachtungswinkel. Inzwischen verfügen IPS-Panels auch über geringe Reaktionszeiten und hohe Bildwiederholfrequenzen. Aufgrund ihrer hohen Farbtiefe finden IPS-Panels auch in HDR-Bildschirmen Verwendung. Wer die Farbenpracht von Spielen in vollen Zügen genießen will, ist mit einem IPS-Panel gut beraten. Außerdem eignen sich Monitore mit IPS-Panel auch für Anwendungsbereiche wie Bildbearbeitung und Videoschnitt.
VA-Panels (Vertical Alignment) bieten eine ähnlich gute Farbdarstellung wie IPS-Panels und die gleichen stabilen Betrachtungswinkel. VA-Panels waren lange die goldene Mitte zwischen den schnellen TN-Panels und den Farbechten, aber langsameren IPS-Panels. Inzwischen ähneln sich die Eckdaten von Bildschirmen mit IPS- und VA-Panels stark. Auch VA-Panels werden für HDR-Monitore genutzt.
Reaktionszeit / Bildaufbauzeit
Die Reaktionszeit ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob es zur Schlierenbildung kommt. Sie gibt an, wie lange ein Pixel braucht, um seine Farbe zu ändern und wird in der Regel als Grau-zu-Grau-Zeit angegeben. Die Moving Picture Response Time (MPRT) gibt hingegen an, wie lange ein Bildpunkt in seiner angenommenen Farbe sichtbar bleibt. Ein Gaming-Monitor sollte eine Reaktionszeit von fünf Millisekunden nicht überschreiten.

Bildwiederholfrequenz
Einer der Kennwerte, auf die Kunden bei einem Gaming-Monitor besonders großen Wert legen, ist die Bildwiederholfrequenz. Sie bestimmt, wie viele Bilder pro Sekunde maximal dargestellt werden können. Eine hohe Bildwiederholrate sorgt also dafür, dass in der gleichen Zeit mehr Einzelbilder dargestellt werden können, wodurch die Bewegungsunschärfe verringert wird.

Adaptive Synchronisation
Bei der Verständigung zwischen Grafikkarte und Bildschirm kann es zu Problemen kommen: Um Screen-Tearing, durch V-Sync bedingten Input-Lag und Ruckeln zu verhindern, bieten sowohl AMD als auch NVIDIA Technologien an, welche die Kommunikation zwischen Pixelbeschleuniger und Anzeigegerät optimieren.


Farbdarstellung
Bei der Farbdarstellung gibt es auch bei Gaming-Monitoren große Unterschiede. Monitore wie der AOC AGON AG271QX oder der ASUS MG248QR sind mit einem TN-Panel ausgestattet, welches eine Farbtiefe von 6 Bit pro Kanal bietet. Hier werden 24 Bit (8 Bit pro Kanal) nur durch FRC (Frame Rate Control) erreicht, indem Pixel die Farbübergänge simulieren. Auf diese Weise stellen diese Bildschirme 16,7 Millionen Farben dar. Die meisten IPS- und VA-Panels und auch einige TN-Panels stellen nativ 8 Bit pro Kanal dar. Dennoch verwenden Gaming-Monitore wie der Acer Predator X27 oder der AOC U2879VF diese Technik, um eine noch größere Farbpalette von 1,073 Milliarden Farben (10 Bit pro Kanal) abzubilden.
Um eine HDR-Zertifizierung von der VESA Group erhalten zu können, muss ein Gaming-Monitor bestimmte Kriterien erfüllen. Für DisplayHDR 400 ist eine echte Farbtiefe von 8 Bit sowie eine Maximalhelligkeit von 400 cd/m² notwenig. Ab DisplayHDR 500 werden eine 10-Bit-Bildverarbeitung sowie Local-Dimming vorausgesetzt. Außerdem steigen die Ansprüche an die Maximalhelligkeit. Bei DisplayHDR 1000 sind es 1000 cd/m². Mehr dazu in unserem Blogbeitrag zum Thema HDR.
Wer seinen Monitor neben Gaming auch für Videoschnitt oder Bildbearbeitung einsetzen möchte, sollte aufgrund der natürlicheren Farbwiedergabe und besseren Blickwinkel auf ein Modell mit IPS-Panel zurückgreifen. Auch um in den Genuss der vollen Farbenpracht immersiver Rollenspiele zu kommen, ist ein Gaming-Monitor mit hoher Farbtiefe vorteilhaft.

Anschlüsse
Einfach Stecker rein und fertig? Nicht ganz, denn der verwendete Anschluss entscheidet darüber, ob die maximal mögliche Darstellungsqualität erreicht werden kann. Hohe Auflösungen, Bildwiederholfrequenzen und Farbtiefen benötigen eine enorme Bandbreite. Diese kann häufig nur über die jeweils leistungsstärkste Schnittstelle übertragen werden.
Beim Kauf ist also darauf zu achten, dass die eigene Grafikkarte über die entsprechenden Anschlüsse verfügt. Außerdem gibt es Limitierungen bei der Verwendung von VRR-Technologien wie AMD FreeSync und NVIDIA G-Sync: Derzeit ermöglicht NVIDIA die Nutzung von G-Sync ausschließlich via DisplayPort. Bei AMD Radeon-Grafikkarten kann FreeSync auch via HDMI 2.0b genutzt werden. Eine offizielle Unterstützung für variable Frameraten gibt es allerdings erst mit HDMI 2.1.

Ergonomie und Design
Bei der Ergonomie und beim Design von Gaming-Monitoren gibt es große Unterschiede: Einsteigermodelle setzen häufig auf schwarze Gehäuse mit roten Zierelementen und bieten einen Standfuß mit nur grundlegenden Einstellungsmöglichkeiten. Hochwertigere Monitore bieten teilweise sehr ausgeklügelte Design: Modelle wie der AOC G2590PX/G2 sind komplett in den Farben eines eSport-Teams gehalten, bieten einen Pivot-Modus und Höhenverstellung.