Luft- oder Wasserkühlung? Ist das eine besser als das andere? Was sind die Vor- und Nachteile eines wassergekühlten Systems? Welche unterschiedlichen Varianten gibt es bei Wasserkühlungen? Was benötige ich für einen kompletten Custom-Wasserkühlungskreislauf und worauf muss ich allgemein achten?
Vor- und Nachteile einer Wasserkühlung
Genau wie eine Luftkühlung dient eine Wasserkühlung der Abfuhr der vom Computer erzeugten Hitze an die Umgebungsluft. Eine Wasserkühlung setzt hierfür jedoch auf ein anderes Transportmedium. Die Wärmeübertragung erfolgt durch eine Flüssigkeit anstatt durch Luft. Hieraus ergibt sich eine andere Aufgabenteilung zwischen einzelnen Kühlungskomponenten, die bei einer Luftkühlung nicht gegeben ist. Warum das so ist und welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben, wird im Folgenden erklärt.
Vorteile
Aufgabenteilung und Flexibilität: Leistungsstarke Luftkühler sind groß und brauchen viel Platz. Dies kann schon mal dazu führen, dass sie nicht in das gewünschte Gehäuse passen oder mit anderer Hardware kollidieren.
Bei Wasserkühlungen ist die Leistung nicht abhängig von der Größe der Kühlkörper. Ein Wasserkühler für eine Grafikkarte beispielsweise benötigt in der Regel nur einen PCIe-Slot, wohingegen Luftkühler für Grafikkarten oft mindestens zwei oder gar drei Slots einnehmen.
Diese Verteilung der Aufgaben bringt einige Vorteile mit sich: Zum einen können die Ausmaße von Wasserkühlern vergleichsweise gering gehalten werden. Das ermöglicht eine hohe Kompatibilität mit Gehäusen und anderen Hardware-Komponenten. Zum anderen können Radiatoren flexibel und unabhängig von den Hitzequellen platziert werden. Dies kann sowohl im, am oder auch außerhalb des Gehäuses sein. Das wiederrum ermöglicht es, größere Radiatoren zu nutzen und somit eine deutlich gesteigerte Kühloberfläche zu erhalten.

Ausladende Luftkühler können in Sachen Leistung und Lautstärke also durchaus mit Wasserkühlungen konkurrieren.
Allgemein lässt sich daher nur eines sagen: Je größer die gesamte Radiatoroberfläche ist, desto leistungsstärker ist das Wakü-System.

Das resultiert in einem geringeren Geräuschpegel. Denn: drei langsam drehende Lüfter auf einem Radiator sind leiser als ein schnell rotierender Lüfter an einem Luftkühler.

So kann sowohl in Sachen Leistung als auch Optik eine perfekt auf die eigene Hardware abgestimmte Kühllösung realisiert werden.

Da nahezu jeder Hersteller mittlerweile eine RGB-LED-Beleuchtung in seine Produkte integriert oder eine separate RGB-Variante dieser anbietet, reißt der Nachschub an RGB-beleuchteten Komponenten nicht ab.

Nachteile
Kosten: Für gewöhnlich ist eine Wasserkühlung deutlich teurer als eine Luftkühlung. Dies liegt daran, dass eine Wasserkühlung eine größere Anzahl an Komponenten benötigt, als ein luftgekühltes System.
Es gibt aber auch sehr günstige All-in-One-Wasserkühlungen, die sich kostentechnisch im Bereich eines mittel- oder hochpreisigen Luftkühlers bewegen.

Um einen störungsfreien und reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, sollten Wasserkühlungen regelmäßig gewartet werden. Hierzu zählen die Kontrolle und gegebenenfalls der Wechsel der Kühlflüssigkeit sowie die Reinigung der Komponenten. Die Wartungsintervalle sind dabei stark abhängig vom System, der Intensität der Nutzung sowie der verbauten Komponenten. Bei normaler Nutzung sind solche Wartungsmaßnahmen in der Regel nur alle paar Jahre notwendig.

Um störende Geräusche und Vibrationen zu vermeiden, sollte die daher Pumpe entkoppelt und mit möglichst niedriger Leistung betrieben werden. Die Betriebsgeräusche sowie die Lautstärke einer Pumpe variieren zwischen den verschiedenen Pumpenherstellern und -modellen.
Varianten von Wasserkühlungen
Die am Markt für Wasserkühlungen existierenden Lösungen lassen sich grob in vier Stufen bzw. Kategorien einteilen, welche sich an Nutzer mit unterschiedlich großen Wakü-Kenntnissen und Anforderungen richten:
AiO-Kühlungen für Einsteiger, erweiterbare AiO-Kühlungen und Wakü-Kits für Fortgeschrittene und Custom-Wasserkühlungen für das High-End-Segment. Jede Kategorie hat ihre eigenen Stärken, Schwächen, Vor- und Nachteile.

AiOs
Für Einsteiger und Budget-Systeme sind All-In-One-Wasserkühlungen hervorragend geeignet. Diese ermöglichen den einfachsten und kostengünstigsten Einstieg in die Wasserkühlungsthematik. Hier gibt es zwei Varianten: Geschlossene und erweiterbare AiOs.
Besonders einsteigerfreundlich sind geschlossene AiOs, da diese keinerlei Kenntnisse voraussetzen. Die Komponenten einer geschlossenen AiOs sind vom Hersteller perfekt aufeinander abgestimmt und dienen einem bestimmten Einsatzzweck. Einbau und Montage sind sehr einfach gehalten und der Betrieb erfolgt völlig wartungsfrei.

Erweiterbare AiOs
Für fortgeschrittene Nutzer bieten sich erweiterbare AiOs an. Diese sind durch Schnellkupplungen in den Schläuchen oder abnehmbare Anschlüsse offener gestaltet als geschlossene AiOs. Somit lassen sich diese Kühllösungen um weitere Komponenten erweitern oder Teile des Systems gar austauschen oder ersetzen.
Dies ermöglicht beispielsweise die Einbindung zusätzlicher Radiatoren in den Kreislauf oder die Verwendung eines neuen Kühlkörpers. Auf diese Art kann die Kühlung bis zu einem gewissen Grad mit den Anforderungen des PCs wachsen und sich diesem anpassen.

Wakü-Kits
Ebenfalls interessant für Fortgeschrittene sind Wasserkühlungs-Kits. Hierbei handelt es sich um vom einem Hersteller zusammengestellte und aufeinander abgestimmte Komponenten in einem Set.
Die Kits eignen sich besonders für Nutzer, die Hilfe bei der Zusammenstellung aller Teile für eine Wasserkühlung benötigen, den Einbau jedoch selber vornehmen wollen. So kann man auf Profi-Expertise bei der Zusammenstellung zurückgreifen und dennoch eigene Erfahrungen beim Einbau und der Wartung sammeln.
Diese Vorteile kommen jedoch mit einem deutlich höheren Preis im Vergleich zu AiO-Kühllösungen daher. Auch in anderen Bereichen müssen Kompromisse eingegangen werden: Das Design und die Auswahl der Kit-Komponenten wird vom Hersteller festgelegt.

Custom-Wasserkühlung
Für erfahrene Nutzer mit hohen Ansprüchen, genauen Vorstellungen und speziellen Wünschen kommt nur eine Custom-Wasserkühlung in Frage. Diese bietet das höchste Maß an Individualität und Flexibilität. Alle Komponenten können hier frei gewählt und perfekt aufeinander und den Einsatzzweck abgestimmt werden.
Die große Auswahl an Herstellern, Komponenten, Material- und Farbvarianten bringt nahezu unendlich viele Optionen mit sich. Dies ist jedoch mit einem hohen Aufwand bei der Planung, der Zusammenstellung und dem Einbau der Kühlung verbunden und setzt daher hohe Kenntnisse und Fertigkeiten voraus.
Im Budget-Bereich kommt hingegen aus Kostengründen häufig Aluminium zum Einsatz. Dieses weist jedoch eine deutlich schlechtere Wärmeübertragung und somit Leistung auf. Der Einsatz hochwertiger Materialien und Fertigungsverfahren hat natürlich Auswirkungen auf den Preis: Eine Custom-Wasserkühlung ist deutlich teurer als eine All-In-One-Wasserkühlung von der Stange.
Kategorien im Überblick und Vergleich
AiOs | Erweiterbare AiOs | Wakü-Kits | Custom-Wakü | |
---|---|---|---|---|
Preis | ★★★★★ | ★★★✩✩ | ★★✩✩✩ | ★✩✩✩✩ |
Leistung | ★★✩✩✩ | ★★★✩✩ | ★★★★✩ | ★★★★★ |
Individualität | ★✩✩✩✩ | ★★✩✩✩ | ★★★✩✩ | ★★★★★ |
Aufwand | ★★★★★ | ★★★✩✩ | ★★✩✩✩ | ★✩✩✩✩ |
Flexibilität | ★✩✩✩✩ | ★★✩✩✩ | ★★★★✩ | ★★★★★ |
Wartung | ★★★★★ | ★★★✩✩ | ★✩✩✩✩ | ★✩✩✩✩ |
Komponenten einer Wasserkühlung
Pumpe
Das Herz einer jeden Wasserkühlung stellt die Pumpe dar. Diese befördert die Kühlflüssigkeit durch den Wakü-Kreislauf. Hier ranken sich zahlreiche Mythen um die Mindestanforderungen und optimalen Leistungsdaten einer Pumpe, um ein Wasserkühlungssystem zu betreiben.
Der Durchfluss und die Förderhöhe einer Pumpe sind Angaben des Herstellers um die Leistungsfähigkeit einer Pumpe zu benennen. Als Faustregel gilt: 40 bis 60 Liter pro Stunde sind völlig ausreichend. Auch eine exorbitante Förderhöhe – also wie hoch die Pumpe das Wasser in einem Steigrohr pumpen kann – ist für die wenigsten Szenarien tatsächlich ausschlaggebend.
Kühlkörper
Die entstehende Abwärme der Komponenten wird von den Kühlkörpern aufgenommen und direkt an das Kühlwasser abgegeben. Am häufigsten werden Prozessor und Grafikkarten gekühlt, da diese die größten Wärmeproduzenten eines Computers darstellen.
Jedoch kann auch nahezu jede andere Komponente mit einem Wasserkühler ausgestattet werden. Hier bietet der Markt eine große Auswahl an speziellen Kühlern für Festplatten und SSDs, Mainboard- und Grafikkarten-Chips, den Arbeitsspeicher und sogar für das Netzteil.
Durch die zusätzliche Kühlung der Mosfets erhöht sich in der Regel die Übertaktungsfreudigkeit eines Systems. Dies macht Monoblock-Kühler besonders für Rekordjäger und Gaming-Enthusiasten interessant.
Radiator
Der Radiator gibt die Wärme des Kühlwassers an die Umgebungsluft ab. Dies geschieht meistens mit Hilfe von Lüftern, kann jedoch auch passiv erfolgen. Einfluss auf die Effektivität dieses Prozesses hat die Kühloberfläche des Radiators, das verwendete Material sowie die Lüfterbestückung.
Die Kühloberfläche eines Radiators wird durch seine Maße und dem Abstand der Kühlfinnen bestimmt (mehr dazu weiter unten).
Je größer der Wärmetauscher und je dichter seine Finnen, umso größer ist die zur Verfügung stehende Kühloberfläche – und umso größer ist auch die Kühlleistung. Kupfer und Messing leiten Wärme besser als Aluminium. Daher sind Radiatoren aus diesen Materialien leistungsfähiger, aufgrund des höheren Materialpreises jedoch auch teurer.
Ausgleichsbehälter
Der AGB ist der Wasserspeicher des Kühlkreislaufes. Als solcher erfüllt er gleich mehrere Aufgaben: Der Ausgleichsbehälter entfernt Luftblasen aus dem Kreislauf, welche sonst zu Leistungseinbußen führen können.
Auch bietet er dem Kühlwasser einen gewissen Spielraum wenn es sich bei steigenden Temperaturen ausdehnt und entlastet so die anderen Komponenten, ihre Dichtungen und ihre Materialien.
Zudem erleichtert ein Reservoir das Befüllen des Kreislaufes, die Überprüfung des Füllstandes und generell die Wartung des Systems.
Schläuche und Hard-Tubes
Die einzelnen Komponenten einer Wasserkühlung müssen natürlich miteinander in Verbindung stehen. Hierfür können Schläuche oder Hard-Tubes genutzt werden. Diese sind jeweils in unterschiedlichen Größen, Farben und Materialien erhältlich. Leistungstechnisch gibt es nur marginale Unterschiede zwischen den beiden Varianten und ihren unterschiedlichen Ausführungen. Bei der Wahl für eine Art der Verbindung, Größen und Möglichkeiten entscheidet daher überwiegend der eigene Geschmack sowie das handwerkliche Können.
Zwischen Kühlmittel und Schläuchen kann es jedoch zu chemischen Reaktionen kommen. Hierbei werden Weichmacher aus den Schläuchen gelöst, welche Ablagerungen im Wasserkreislauf bilden können. Auch Verfärbungen von Schläuchen und anderer Komponenten können auftreten. Durch eine regelmäßige Kreislaufwartung oder den Einsatz weichmacherfreier Schläuche lässt sich dies jedoch minimieren bzw. verhindern.
In der Handhabung und dem Einbau sind Hard-Tubes jedoch deutlich anspruchsvoller und setzen ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick voraus. Am häufigsten vertreten sind Rohre aus PMMA und PETG. Erhältlich sind aber auch Hard-Tubes aus Glas, Kupfer und Messing. Die verschiedenen Materialien unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, den Verarbeitungsmöglichkeiten und natürlich der Optik.
Unabhängig vom Material weisen Hard-Tubes generell eine höhere Materialdichte auf als Schläuche, was das Verdampfen des Kühlmittels auf ein Minimum reduziert. Auch sind sie nahezu Resistent gegen chemische Reaktionen mit dem Kühlmittel, womit Verfärbungen der Tubes und Ablagerungen im Wasserkreislauf in der Regel nicht auftreten.
Anschlüsse und Adapter
Anschlüsse verbinden die Wakü-Komponenten mit den Schläuchen oder Hard-Tubes. Anschlüsse für Hard-Tubes sind nicht kompatibel mit Anschlüssen für Schläuche. Hier muss daher, je nach Wahl der Verbindungsart, auf die passenden Fittinge zurückgegriffen werden. Diese gibt es in verschiedenen Größen, Ausführungen, Formen und Farben.
Mit Adaptern können Wakü-Anschlüsse und -Komponenten ergänzt werden. Der Markt bietet eine große Zahl an optionalen Winkel-, Größen- und Distanzadaptern, die beim Einbau und der Wartung einer Wasserkühlung helfen oder deren Optik beeinflussen können.
Kühlflüssigkeit
Für den eigentlichen Wärmetransport im Wakü-System wird eine Flüssigkeit benötigt. Normales Leitungswasser wäre hier eigentlich ausreichend. Aus Gründen der Komponentenverträglichkeit, Langlebigkeit und der einfacheren Wartung, sollte hier jedoch auf destilliertes Wasser mit speziellen Zusatzmitteln oder auf eine bereits vorgemischte Kühlflüssigkeit zurückgegriffen werden.
Kühlmittel für Wakü-systeme sollten mindestens einen Korrosionsschutz und Biozide gegen Algen- und Bakterienwuchs enthalten. Manche Hersteller mischen ihrem Produkt zusätzliche Inhaltsstoffe bei, um beispielsweise die Schaumbildung zu reduzieren oder besondere optische Effekte zu erzielen.
Lüfter
Für eine optimale Effizienz und Performance sollte die Wahl der Lüfter in Abhängig zur Finnendichte der eingesetzten Radiatoren getroffen werden.
Für große Finnendichten sind Lüfter mit hohem statischen Druck notwendig, um ausreichend Luft durch die eng bei einander stehenden Finnen drücken zu können. Besonders geeignet sind hier Lüfter von Noctua und EK Water Blocks. Diese bieten eine exzellente Leistung und Qualität sowie einen hohen statischen Druck bei gleichzeitig leisem Betrieb.
Optisch besonders reizvoll sind die BR Digital Lüfter von Lian Li oder die Prism-Serie von Fractal Design. Diese überzeugen nicht nur mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis, sondern werten das eigene Setup zudem mit der integrierten RGB-Beleuchtung auf.
Worauf muss generell geachtet werden?
Vorsicht bei der Materialwahl
Bei Kühlkörpern, Anschlüssen und auch Radiatoren können unterschiedliche Metalle zum Einsatz kommen. Beinhaltet ein Wasserkreislauf verschiedene Metalle besteht jedoch die Gefahr der Korrosion. Dies kann Ablagerungen, Verstopfungen und ernsthafte Beschädigungen der Komponenten zur Folge haben und sollte daher unbedingt vermieden werden.
Besonders Komponenten aus Kupfer und Aluminium sollten nicht gemeinsam innerhalb eines Wasserkreislaufes verwendet werden. Kupfer und Messing hingegen sind gefahrlos zusammen nutzbar, die beiden Metalle werden von den Herstellern sogar oft zusammen in einem Radiator verbaut.
Die sicherste und langlebigste Option ist jedoch auf den Einsatz korrodierender Metalle im Kreislauf zu verzichten. Am besten ist es, sich einmal auf eine Material-Variante festzulegen und dieser dann konsequent treu zu bleiben. Hier ist Kupfer in Sachen Wärmeleitfähigkeit und somit der Leistung die bessere Wahl. Aluminium stellt meistens die kostengünstigere Alternative dar und kommt daher eher bei Budget-Komponenten oder in AiO-Kühlungen zum Einsatz.
Hinweis: Vorsicht ist natürlich nur bei wasserführenden Komponenten und Bauteilen geboten. Schmuckelemente aus Aluminium wie beispielsweise Abdeckungen bergen keine Gefahr für den Kreislauf, sofern sie nicht mit der Kühlflüssigkeit in Berührung kommen.
Finnendichte
Radiatoren besitzen je nach Modell unterschiedliche Finnendichten. Diese werden als FPI (Finchs per Inch) angegeben. Der Wert sagt aus, wie viele Finnen sich auf einem Inch des Radiators befinden. Bei einem hohen FPI-Wert, also einer hohen Dichte, stehen die Kühlfinnen des Radiators eng beieinander und der Abstand zwischen ihnen ist gering. Damit der Wärmeaustausch zwischen Radiator und Umgebungsluft effizient stattfinden kann, muss die Luft mit einem gewissen Druck durch die Radiatorfinnen bzw. die Lücken zwischen diesen gedrückt werden. Hierzu werden Lüfter mit einem hohen statischen Druck benötigt.
Bei Radiatoren mit geringer Finnendichte sind die Abstände zwischen den Finnen größer. Die Luft kann ohne großen Widerstand zwischen den Finnen hindurch strömen. Daher sind auch langsam drehende und nicht speziell auf einen hohen statischen Druck ausgelegte Lüfter für den Betrieb mit solchen Radiatoren geeignet.
Reihenfolge der Komponenten
Fragen wie: „Hat die Anordnung der Wakü-Komponenten Einfluss auf die Kühlleistung?“ oder „Sollte nach jedem Kühlkörper ein Radiator platziert werden um die Kühlleistung zu erhöhen?“ werden oft gestellt. Die Diskussionen rund um dieses Thema beinhalten oft viele Mythen und Falschinformationen. Fakt ist: die Reihenfolge der einzelnen Wakü-Komponenten in einem Kreislauf spielt – mit einer wichtigen Ausnahme – keine Rolle.
Hier die Erklärung: Im Kreislauf nimmt die Kühlflüssigkeit fortwährend die Wärme der Hardware-Kühler auf und gibt diese an den Radiator ab. Diese Wärmeauf- und -abgabe geschieht kontinuierlich. Je nach Auslastung des Systems und Größe der Kühloberfläche pegelt sich die Temperatur des Kühlmittels relativ schnell in einem gewissen Bereich ein. Für die Temperatur des Kühlmittels ist die Reihenfolge der Komponenten im Wasserkreislauf jedoch völlig irrelevant. Da alle Wakü-Komponenten durch die Kühlflüssigkeit in Verbindung stehen, hat die Anordnung der einzelnen Elemente weder Auswirkungen auf die Temperatur der Hardware-Komponenten noch auf die Leistungsfähigkeit der Wasserkühlung. Einfluss darauf hat nur die Größe der Kühloberfläche sowie die Drehzahl der Lüfter und der Pumpe.
Die Ausnahme: Der Ausgleichsbehälter sollte im Kreislauf vor der Pumpe sitzen. Somit läuft die Pumpe nicht Gefahr eventuell vorhandene Lufteinschlüsse anzusaugen und wieder in den Kreislauf zu befördern. Luftblasen im Wasserkreislauf können zu deutlichen Leistungseinbußen führen und sollten daher stets vermieden werden.